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05. 12. 2024 - Uhr – Uhr
22. April 2023. Sonnige 20 °C und ein perfekter Tag, um den Kindern der Jugendfeuerwehr Amt Schradenland einen neuen 24 h Dienst in der Feuerwehr Merzdorf zu ermöglichen.
Für sie hieß es am Samstagmorgen um 8.30 Uhr Wache beziehen.
Ab diesem Zeitpunkt werden sie für 24 Stunden auf der Wachen leben. Sie versorgen sich selbst, durchlaufen Ausbildungseinheiten, schlafen und natürlich müssen sie auch die Fahrzeuge besetzen, um Einsätze zu fahren.
Es wurden also die Sachen in die Ruheräume gebracht und alle tratenan, um 9.00 Uhr die Fahrzeuge zu übernehmen. Besetzt wurden die Löschgruppenfahrzeuge (LF) aus Merzdorf und Gröden.
Nach der Fahrzeugübernahme wurde von den Kindern und Jugendlichen zusammen mit den Maschinisten die Fahrzeuge auf Vollständigkeit überprüft.
Die Kinder schauen sich die Fahrzeuge an, sind in die Kontrolle dieser vertieft und schon geht der erste Einsatz um 9.11 Uhr ein. Auf dem Alarmfax steht „Technische Hilfe“. In Hirschfeld hat ein Laster eine Ölspur durch das Dorf gezogen.
Da sich die Einsatzstelle über mehrere 100 Meter erstreckte, hieß es als Erstes die Einsatzstelle gegen den fließenden Verkehr zu sichern, damit zum einen keine weiteren Verkehrsteilnehmer behindert werden oder verunglücken und zum anderen ein sicheres Arbeiten garantiert werden konnte.
Trotz ihrem Ausmaß wurde die Ölspur souverän bereinigt, sodass die Kinder nach ungefähr einer Stunde Einsatz wieder auf die Wache nach Merzdorf zurückkehren konnten.
Dort angekommen wurden die Fahrzeuge sofort wieder aufgefüllt, damit diese einsatzbereit bleiben.
Nach diesem Einsatz stand Ausbildung auf dem Programm. In zwei Gruppen aufgeteilt, wurden die Erste Hilfe Kenntnisse der Jugendfeuerwehrkinder aufgebessert. Viele wichtige Maßnahmen der Ersten Hilfe wurden gelehrt, damit auch in medizinischen Notfällen schnell und effektiv gehandelt werden kann. Denn die Feuerwehr kann auch mal vor dem Rettungsdienst eintreffen und muss dann auch die Erstversorgung der Patienten gewährleisten können.
Nachdem alle die Ausbildungen erfolgreich absolviert hatten, war es Mittagszeit. Das hieß für die Kinder Essen zubereiten. Alle haben mitgeholfen. Es wurde gekocht, Tische wurden gedeckt und Besteck verteilt.
Alle hatten nach dem anstrengenden Vormittag Hunger und es wurde fleißig gegessen.
Eigentlich stand nun Bereitschaftszeit auf dem Plan. Die Kinder und Jugendlichen können sich also zurückziehen, können Gesellschaftsspiele spielen, die Fahrzeuge durchgehen oder sich auch eine Weile hinlegen.
Doch wie es so oft vorkommt, war ihnen diese Freizeit nicht vergönnt. 12.32 Uhr, als der nächste Einsatz gemeldet wurde, hatten zum Glück bereits alle aufgegessen.
Also konnten sie gut gestärkt die Fahrzeuge besetzen. Auf dem Alarmfax stand wieder „Technische Hilfe“. Diesmal ging es aber nach Gröden in den Kindergarten. Eine Person war in Not. Bei der Ankunft drang dicker, dunkler Qualm aus den Küchenfenstern. Zügig wurde sich mit Pressluftatmern ausgerüstet, damit die Menschenrettung durchgeführt werden konnte. Der erste Trupp, der in das Gebäude ging, konnte zum Glück kein Feuer feststellen. Also wurde die Person aus der Küche gerettet und von den Kindern erstversorgt, da der Rettungsdienst noch nicht eingetroffen war.
Nach Eintreffen des Rettungsdienstes wurde der Patient übergeben. Bevor es wieder zurück auf die Wache ging, wurde das Gebäude der KiTa gründlich durchgelüftet, damit auch keine Gefahr mehr durch die giftigen Gase entstehen konnte.
Danach aber hieß es wieder zurück auf die Wache und Fahrzeuge bestücken.
Nun stand eine weitere Ausbildungseinheit auf dem Plan. Es wurde sich den Funkgeräten zugewandt, die auf den Fahrzeugen verlastet sind und es wurde das Thema Atemschutz behandelt.
Doch 16.07 Uhr ging auf einmal die Sirene. Diesmal war es nicht die hauseigene Sirene, sondern sie war über ganz Merzdorf zu hören. Es war ein Einsatz für die Jugendfeuerwehr, da die Betreuer der Jugendfeuerwehr diese manuell betätigten.
Es stand „Brand Gebäude groß“ auf dem Alarmfax. Es ließ sich erahnen, dass dieser Einsatz größer wird. Die Brandmeldeanlage (BMA) der „uesatrans“ in Merzdorf hat ausgelöst.
Eine kurze Anfahrt gab den angehenden Einsatzkräften nur wenig Zeit, sich auf den bevorstehenden Einsatz vorzubereiten. Über Funk wurde ihnen zudem noch mitgeteilt, dass eine Person in einer Lagerhalle vermisst wurde.
Angekommen wurden die zwei LF aufgeteilt. Ein LF baute die Wasserversorgung über eine lange Wegstrecke her. Gleichzeitig kümmerte sich die Mannschaft des zweiten LF um die Menschenrettung in der komplett verrauchten Lagerhalle.
Da auf dem Gelände ein großer Reisighaufen brannte und es ungewiss war, ob Funken bereits auf die Dächer der anliegenden Lagerhallen übergegriffen hatten, wurde die Drehleiter aus Elsterwerda nachgefordert. Nun konnte schnell und effektiv gelöscht werden.
Die Person wurde mit leichten Verbrennungen aus der Lagerhalle gerettet und die Brandbekämpfung gestaltete sich als unkompliziert.
Nach ca. 2 Stunden war der Einsatz beendet. Jedoch mussten die Schläuche noch aufgerollt und getauscht werden. Nach einem so großen Einsatz ist es auch wichtig, diesen gründlich auszuwerten. Der komplette Einsatz wurde noch mal durchgegangen und es wurden Fragen beantwortet.
Kaputt, aber stolz ging es für alle wieder auf die Wache zurück.
Wieder hieß es Fahrzeuge checken und die Einsatzbereitschaft wieder herstellen. Dies erledigt, konnten die Kinder und Jugendlichen, aber auch die Betreuer die Drehleiter aus Elsterwerda anschauen und konnten reichlich Fragen stellen, die von den Kammeraden aus Elsterwerda alle beantwortet wurden.
Durch den langen Einsatz und die ausführliche Fragestunde hieß es dann schon beizeiten Abendessen vorbereiten. Es wurde gemeinsam ein leckeres Abendbrot gezaubert. Danach standen keine weiteren Ausbildungen auf dem Tagesplan. Jeder konnte also in die Bereitschaftszeit übergehen.
Jedoch blieb es nicht lange ruhig …
20.48 Uhr stand „Brand Fläche“ auf dem Alarmfax. In Gröden haben einige Passanten mehrere Feuer auf einem Gelände gesehen. Da die Einsatzstelle neben der Tankstelle in Gröden lag, war doppelte Eile geboten. Die Fahrzeuge wurden schnell besetzt und es wurde Richtung Gröden ausgerückt.
Schon von Weitem konnte man die Feuer auf dem Platz lodern sehen.
Doch auch diese Feuer haben die angehenden Einsatzkräfte schnell löschen können. Abschließend wurden die gelöschten Haufen noch einmal auseinandergezogen, um eine erneute Entzündung dieser durch eventuelle Glutnester zu vermeiden.
Ein letztes Mal hieß es Fahrzeuge nachrüsten, um sie einsatzbereit zu halten. Ein weiterer Einsatz kam in der Nacht nicht, sodass alle durchschlafen konnten.
Um 7.00 Uhr am nächsten Tag wurde geweckt. Gemeinsam wurde gefrühstückt und anschließend die Wache gereinigt.
Um 10.00 Uhr war für die Kinder und Jugendlichen der diesjährige 24 h Dienst beendet.
Die Jugendfeuerwehr Amt Schradenland bedankt sich bei der KiTa „Waldhäusel“ in Gröden, bei „uesatrans“ in Merzdorf und natürlich auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Elsterwerda für die Bereitstellung ihrer Räumlichkeiten bzw. ihres Materials.
(M.K. Merzdorf)